Lesetipp

Thomas Thiel, „Urheberrecht und Wissenschaft: wie man ein Monstrum nährt“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. März 2017
Sie sagen Vielfalt und fördern Monopole: Der Reformplan zum Wissenschaftsurheberrecht zerstört den Mittelstand und macht den Weg frei für den großen Staatsverlag.

Als Befreiungsschlag wird das Open-Access-Modell gehandelt, das primär die Zeitschriften betrifft. Open Access, das den freien Zugang zu allen staatlich finanzierten Publikationen garantieren soll, ist aber kein Gratisvergnügen. Auch Open-Access-Journale müssen verlegt werden. Nach Stand der Dinge werden dies vorrangig die Großverlage übernehmen, die dieses Geschäftsfeld seit langem entdeckt haben und sich durch die Autorengebühren schadlos halten können, die für jede Open-Access-Publikation zu entrichten ist.  (Volltext online)

Aus den Leserkommentaren:

Was machen Verlage heute denn noch, wenn sie eine wissenschaftliche Zeitschrift heraus bringen? Die Begutachtung der Beiträge und die thematische Zusammenstellung machen Wissenschaftler als Bestandteil ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Das Layout, in TeX einmal erstellt, erfordert keinen zusätzlichen Aufwand. Die logische Folge, welche man in Wissenschaften, welche das schon gemerkt (Informatik,…) haben, beobachten kann, ist, dass die Zeitschriften von den Herausgebern selbst verlegt werden und keine Verlage mehr beteiligt sind. Dies führt nicht etwa zur Monopolbildung, sondern viel mehr zur Pluralität. […]
(WERNER ESSWEIN (AVENTINUS_) – 09.03.2017 09:21)

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