Zum 55. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags soll heute eine gemeinsame Resolution des Deutschen Bundestags und der französischen Nationalversammlung für eine Erneuerung der deutsch-französischen Freundschaft beschlossen werden.

Der Elysée-Vertrag war am 22. Januar 1963 vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatpräsidenten Charles de Gaulle unterzeichnet worden. Der 18 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs besiegelte Vertrag gilt als Meilenstein in der Aussöhnung und Freundschaft der früher verfeindeten Länder.

Wolfgang Schäuble und François de Rugy:

Die französische Nationalversammlung und der Deutsche Bundestag begehen den 55. Jahrestag des Élysée-Vertrags. An diesem Montag werden – vormittags in Berlin und nachmittags in Paris – die Abgeordneten eine gemeinsame parlamentarische Entschließung debattieren. Wir haben ein gutes und gemeinsames Ziel: Es geht um die Ausarbeitung eines neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrages binnen Jahresfrist.

Charles de Gaulle und Konrad Adenauer bewiesen Kühnheit, Mut und Weitblick, als sie, weniger als zwei Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die Versöhnung zwischen unseren beiden Ländern besiegelten und damit einem knappen Jahrhundert voller Konflikte ein Ende setzten. Sie waren dort erfolgreich, wo Aristide Briand und Gustav Stresemann – Baumeister eines Sicherheitsgefüges, das auf der Annäherung von Deutschland und Frankreich beruhte – noch keine dauerhaften Strukturen errichten konnten.

Diese Vergangenheit wirft ein Licht auf den Weg, den wir künftig beschreiten müssen, und verpflichtet uns zugleich. Wir sind Empfänger dieses Erbes, und uns wird die Pflicht auferlegt, dieses Erbe zu schützen und zu pflegen für unsere beiden Länder und für Europa. […] (Zeit online)

 

 

Pressestimmen

Wolfgang Schäuble und François de Rugy, „Das Herz unserer Freundschaft schlägt im Parlament“, Zeit online, 21.1.2018.

„Deutschland und Frankreich: Bundestag stimmt für Resolution zu neuem Élysée-Vertrag“, Zeit online, 22.1.2018.

Leo Klimm, „Neuer Élysée-Vertrag: Kampfansage an den Nationalismus“, Süddeutsche Zeitung, 22.1.2018.

Marie Illner, Interview mit Ulrich Wickert: „Die Franzosen befinden sich in einer Identitätskrise“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.1.2018.

Nils Minkmar, „Deutsch-französische Freundschaft: nur zusammen sind wir groß“, Der Spiegel, 22.1.2018.

Jürgen König, „55 Jahre Élysée-Vertrag: Grundlage für die deutsch-französischen Beziehungen“, Deutschlandfunk, 22.1.2018.

„Deutsch-französische Achse ist zentrales Gestirn der EU“: Jan Techau im Gespräch mit Liane von Billerbeck, Deutschlandfunk Kultur, 22.1.2018.

Andreas Noll, „Neuer Elysée-Vertrag für eine engere Freundschaft“, Deutsche Welle, 22.1.2018.

Thorsten Knuf, „55 Jahre Elysée-Vertrag: Yin und Yang im Elysée“, Frankfurter Rundschau, 22.1.2018.

„Neuer Élysée-Vertrag soll noch dieses Jahr kommen“, Handelsblatt, 21.1.2018.

Emmanuelle Chaze, „Wir fühlen uns alle als Europäer“, taz, 22.1.2018.

Jens Althoff, „Deutsch-französische Freundschaft: wann, wenn nicht jetzt“, taz, 22.1.2018.

Gerd Appenzeller, „55 Jahre Élysée-Vertrag: die Macht der zwei“, Der Tagesspiegel, 22.1.2018.

Albrecht Meier, „Sondersitzung zum Élysée-Vertrag: bei der AfD rührt sich bei Populismus-Debatte keine Hand“, Der Tagesspiegel, 22.1.2018.

Daniel Cohn-Bendit, „Neuauflage Elysée-Vertrag: die Welt hat sich weiter gedreht“, Bayern 2, 22.1.2018.

„Traité de l’Élysée : l’accolade historique du 22 janvier 1963“, Le Figaro, 22 janvier 1963.

Edouard Pflimlin, „Il y a cinquante-cinq ans, le traité de l’Elysée marquait le rapprochement franco-allemand“, Le Monde, 22 janvier 2018.

 

Ill.: Paris, Unterzeichnung Elysée-Vertrag

 

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