Grenzen der Peer Review
Martin Spiewak, „Nichts als Gutachten im Kopf“, Die Zeit 32, 28. Juli 2016
http://www.zeit.de/2016/32/peer-review-gutachten-forschung-pruefverfahren/komplettansicht
Wer forscht, muss in Fachzeitschriften publizieren. Aber nicht ohne Kontrolle durch Kollegen. Längst stößt dieses Verfahren an seine Grenzen. Was sind die Alternativen?
Vielleicht könnte man jedoch die Zahl der Anträge verringern und so das Peer-Review von unnötigem Ballast befreien. Dazu würde eine Finanzierung der Forschung beitragen, die stärker auf Dauer und weniger auf kurzfristige Projekte setzt. Ständig gibt es neue Forschungsfinanzierungspakte, Exzellenzstrategien und Innovationstöpfe. Jede Idee mag für sich sinnvoll sein. Solche Programme haben das deutsche Wissenschaftssystem von einer jahrzehntelangen Sklerose befreit und ihm neuen Schwung gegeben. Nun aber blockieren sie in der Summe den Betrieb. Denn das Geld für solche Initiativen muss immer in Konkurrenz mit anderen Forschern oder Hochschulen eingeworben werden. Mehr Wettbewerb aber braucht mehr Schiedsrichter, also Gutachter. Nichts wünschen sich deutsche Wissenschaftler in der DZHW-Befragung sehnlicher als eine höhere Grundfinanzierung ihrer Forschung, ohne Wettbewerbsdruck, Antragsprosa und Gutachteritis.
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Ill.: AJC1: Peer Review