Visconti auf der Bühne: Rocco und seine Brüder

Beiträge, Italienisch

Judith Frömmer bespricht die Inszenierung von „Rocco und seine Brüder“ in den Münchner Kammerspielen nach dem Film von Luchino Visconti in einer Fassung von Simon Stone (Premiere 14. Oktober 2015), im kommenden Heft der Romanischen Studien

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Theaterankündigung:

„Ich bin ein Träumer. Ich brauche es, zu träumen und nach den Sternen zu greifen. Und wenn ich einen Stern verfehle, dann greife ich eben eine Hand voll Wolken.“ (Mike Tyson) – Voller Hoffnung zieht Roccos Familie in die große Stadt. In der Hoffnung, dass in einem anderen Land unter anderen Bedingungen Träume Realität werden können. Doch die Stadt zeigt denen ihre kalte Schulter, die ihre Regeln nicht kennen. Nur im Boxen scheint ein Ausweg auf. Im Boxen und in der Liebe. Denn wer nicht mit Worten kämpfen kann, kämpft mit Fäusten. Und fühlt von ganzem Herzen. Doch die meisten Tellerwäscher werden nie zu Millionären. Irgendwann wachen die Träumer auf und müssen feststellen, dass die Wirklichkeit brutal und schmerzvoll ist. Wenn die Träume zerplatzt sind und die Vergangenheit verloren, bleibt nur noch die Realität der Gegenwart. Keine Hoffnung mehr?

Der junge australische Regisseur Simon Stone hat in den letzten Jahren vor allem durch radikale Neubearbeitungen von klassischen Texten auf sich aufmerksam gemacht. Seine Stücke, die u.a. auf Festivals in Paris, Wien, Mannheim und Amsterdam gezeigt wurden, setzen sich auf kluge und emotionale Weise direkt mit unserer Gegenwart auseinander.

Ill.: © Thomas Aurin (Thomas Hauser)

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