Open Access-Publizieren in der Romanistik: Ergebnisse des Workshops

Zeitschrift

Wiebke von Deylen, Christoph Hornung und Markus Trapp haben die Ergebnisse des Workshops vom Fachinformationsdienst Romanistik, „Open Access-Publizieren in der Romanistik“ an der SUB Hamburg zusammengetragen.

Für die Romanischen Studien hat Kai Nonnenmacher teilgenommen, für den Verlag, der uns druckt, die Akademische Verlagsgemeinschaft München mit Simone Steger.

Problematische Ankaufpraxis
der wissenschaftlichen Bibliotheken

bei kostenfreien Print-und-Online-Publikationen

Aus Sicht der Zeitschrift war ein zentraler Kritikpunkt an der Ankaufspraxis der wissenschaftlichen Bibliotheken, dass sie dem Übergang der Periodika zur freien digitalen Verbreitung nicht dienen, wenn sie sich weigern, dann überhaupt noch die Printversion der Zeitschriften zu kaufen. Privatkunden gibt es für Fachperiodika ja kaum. Insofern schadet diese (fehlende) Ankaufstrategie, die nur wenig Geld spart, den guten Absichten der Öffnung. Man kann insofern Verleger und Herausgeber gut verstehen, die zunächst fortfahren, ihre Printprodukte zu verkaufen und erst nach einem Jahr Sperre die Publikation online anbieten. Hier wird u.E. nicht bedarfsgerecht angeschafft, sondern eine Digitalisierungs-Monokultur quasi erzwungen. Das eingesparte Geld wird freilich nicht im Geisteswissenschafts-Budget der Bibliotheken verbleiben, sondern in Großpakete der naturwissenschaftlichen Verlage wandern.

Aus dem Blogeintrag der Veranstalter:

„Wir wollen aus unserem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden“ – dieses Fazit, das eine Workshop-Teilnehmerin äußerte, fand viel Zustimmung in der Runde aus AkteurInnen der romanistischen Publikationslandschaft, die sich am 9. und 10. November 2017 auf Einladung des FID Romanistik an der SUB Hamburg versammelt hatte. Den Rahmen des Treffens bildeten die Vorgaben, die bereits im Veranstaltungstitel „Open Access-Publizieren in der Romanistik: Standortbestimmung und Perspektiven“ angekündigt worden waren. Im Verlaufe der Vorträge und Diskussionen zeichnete sich dann ein sehr heterogenes Bild der gegenwärtigen Situation innerhalb der Romanistik ab. Während das Publizieren im Open Access teilweise schon zu einem völlig selbstverständlichen Angebot geworden ist, steht es in anderen Zusammenhängen erst am Anfang bzw. wird (noch) mit Skepsis oder Ablehnung betrachtet.

Neuere Entwicklungen sehen Open Access mittlerweile als Bestandteil eines wesentlich umfassenderen Konzepts von Offener Wissenschaft bzw. Open Science. Unten den Anwesenden herrschte daher Konsens darüber, dass es nicht mehr um die Frage geht, ob Open Access ein Teil des romanistischen Wissenschaftsbetriebs werden soll, sondern nur noch darum, wie man diesen Veränderungsprozess gestalten kann – Stichwort „Kulturwandel begleiten“.

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