VG Wort Ausschüttung an Autoren

Notizen

Das Publizieren in der Romanistik ist auf mehreren Ebenen im Umbruch. Nun hat der Bundesgerichtshof die Ausschüttungspraxis der Verwertungsgesellschaft Wort korrigiert: Die Pauschalausschüttung von bis zu 50% an die Verlage ist damit rückwirkend für mehrere Jahre abgeschafft, nun fließen 100% an die Autoren selbst. Was bedeutet das für die wissenschaftlichen Publikationen in der Romanistik?

Aktuelle Stimmen aus der Presse

  • Kopiervergütung: VG Wort darf nicht pauschal an Verlage ausschütten (iRights)
  • Schöner Verlegen – mit dem Geld anderer Leute (Uebermedien)
  • Autoren brauchen Geld nicht mit Verlagen teilen (Deutschlandfunk)
  • BGH kippt VG-Wort-Ausschüttung (FAZ)
  • Niederlage für Verlage: BGH kippt VG-Wort-Ausschüttung (Spiegel)
  • Existenzbedrohende Jahre (Süddeutsche Zeitung)
  • Ein fatales Urteil (ZEIT)
  • Nichts für die Verlage (TAZ)
  • Die Bücher werden darunter leiden (WELT)

Was ist die VG Wort?

Jeder Autor kann einen Wahrnehmungsvertrag mit der VG Wort schließen und erhält dadurch Ausschüttungen ihrer Einnahmen:
www.vgwort.de/neuaufnahme.php

Kopiervergütung

kopierverguetung-system-vg-wort

  • „Die VG Wort lässt Pauschalvergütungen zum Beispiel für Kopien in Copyshops einsammeln und verteilt sie an Urheber und Verwerter. Im Jahr 2014 schüttete sie laut Geschäftsbericht 105,9 Mio. Euro aus.
  • Autoren übertragen der VG Wort bestimmte Verwertungsrechte, denen ein Vergütungsanspruch entspricht. Im Gegenzug erhalten sie pauschale Vergütungen.
  • Auch Verlagen überweist die VG Wort einen pauschalen Anteil der Vergütungen. Rechtlicher Kern des Streits: Sie übertragen der VG Wort keine eigenen Rechte.
  • Verlage können in Verlagsverträgen aber vorsehen, dass Autoren Vergütungsansprüche an sie abtreten, um sie in die VG Wort einzubringen.
  • Bei Publikumsverlagen verteilt die VG Wort das Geld laut ihrem Verteilunsplan pauschal im Verhältnis 70:30 zwischen Autor und Verlag, bei wissenschaftlicher Literatur je zur Hälfte.
  • Nach eigenen Angaben nimmt die VG Wort Rechte von rund 400.000 Autoren und rund 10.000 Verlagen wahr.“

(Quelle: David Pachali, Creative Commons)

 

Ill.: Gravure de Jan van der Straet représentant un atelier d’impression au XVIe siècle

Offline lesen: